Es gibt ein Zitat, das lautet: “Nicht die Glücklichen sind dankbar – sondern die Dankbaren sind glücklich.” Aber wie geht das ganz praktisch mit der Dankbarkeit? Hier ist eine Anleitung für mehr Lebensglück.
Geschenkt!
Vor Kurzem saß ich mit meiner Familie im Restaurant. Die Rechnung kam. Kurz dachte ich: Ganz schön teuer, was wir da so gegessen und getrunken haben!
Doch dann wurde mir plötzlich bewusst, dass es viel erstaunlicher ist, dass ich nur eine Rechnung für das bekomme, was ich im Restaurant esse – und nicht für das, was ich jeden Tag zu mir nehme und was mir mein Leben überhaupt erst ermöglicht.
Ich bekomme keine Rechnung für die Luft zum Atmen, für die Sonne oder für den Boden, der mich trägt. Ich muss nicht bezahlen für die Tatsache, dass ich denken, fühlen und Entscheidungen treffen kann oder für das Geschenk, jeden Tag aufzuwachen.
Stell dir mal vor, du würdest eine Rechnung am Ende deines Lebens – oder auch gerne mal zwischendurch – bekommen, für all das, was du konsumierst, was du zu dir nimmst oder was dich leben lässt. Oder eine Rechnung für dein Leben selbst.
In dem Moment wurde mir wieder klar, dass das Wichtigste im Leben uns geschenkt ist. Uns wurde die pure Existenz und die Liebe geschenkt. Es ist ein Geschenk, dass wir zu anderen Menschen gehören, dass wir kreativ sind und Freude erleben. Nichts davon wird uns in Rechnung gestellt.
1000 Gründe Danke zu sagen
Wenn ich mir das bewusst mache, durchströmt mich immer wieder diese große Dankbarkeit. Und die kann unser Leben in der Tiefe verändern. Selbst wenn du denkst, dass du gar keinen Grund hast, dankbar zu sein, halte einen Moment inne. Denn:
Du atmest.
Du kannst hören, sehen oder sogar beides.
Du bist in der Lage gedanklich aufzunehmen, was hier steht.
Du trägst gerade Klamotten. Hoffe ich zumindest …
Du kannst lachen.
Du hast ein Gerät, auf dem du diesen Text lesen oder das Video dazu anschauen kannst.
Ganz offensichtlich bist du in diesem Moment nicht auf der Flucht oder in akuter Gefahr.
Du lebst in einem sicheren, wiedervereinigten Land.
Du bist heute Morgen aus einem warmen Bett aufgestanden.
Das alles sind Gründe, dankbar zu sein. Denn das ist dir alles gegeben und geschenkt. Ich persönlich glaube, dass es uns von Gott geschenkt ist. Vielleicht glaubst du, dass es dir vom Leben selbst geschenkt ist. Auf jeden Fall ist es ein Geschenk und dafür kannst du Danke sagen.
Zwei Minuten Dankbarkeit
Ein Ritual, das ich mir versuche anzugewöhnen, ist, dass ich einmal am Tag zwei Minuten Dankbarkeit etabliere. Dafür lege ich meine Hände auf mein Herz, zum Beispiel abends vor dem Schlafengehen, am Ende einer Meditation oder einfach zwischendurch. Dann schließe ich die Augen und gehe zwei Minuten lang in Gedanken all das durch und zähle auf, wofür ich dankbar bin.
Das kann etwas sein, was in meiner Vergangenheit schon war, was jetzt im Moment in meinem Leben ist oder etwas, was in der Zukunft noch kommen wird.
Dadurch, dass ich so bewusst in die Haltung der Dankbarkeit gehe, merke ich immer, wie sich meine ganze Psyche verändert, wie sich meine Laune bessert und wie ich mit einer ganz anderen Grundstimmung durch den Rest des Tages oder in die Nacht gehe.
Trainiere Dankbarkeit!
Wenn wir das regelmäßig trainieren und immer wieder bewusst in die Haltung der Dankbarkeit gehen, verändern sich Strukturen in unserem Gehirn. Dankbarkeit wird immer mehr zu einer natürlichen Haltung und dann zu einer Gewohnheit – und Gewohnheiten machen unseren Charakter aus.
Wenn du ein glücklicher Mensch sein willst, dann trainiere Dankbarkeit! Zwei Minuten am Tag, völlig unabhängig davon, wie du dich gerade fühlst. Auch und gerade dann, wenn du denkst, dass du keinen Grund hast, dankbar zu sein. Denn das ist immer eine Lüge. Es gibt immer Dinge, Menschen oder Situationen, für die wir dankbar sein können!
Am besten probierst du es direkt mal aus, denn
“nicht die Glücklichen sind dankbar – sondern die Dankbaren sind glücklich!”