Der redet und redet und redet und ich kriege ihn nicht unterbrochen! Was kann ich tun als Moderator, Teamleiter oder Interviewer? Hier die Antwort. Zu den Vielredner finden Sie zwei Folgen, denn über die Vielredner gibt es viel zu reden.

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In 15 Jahren Bühnen- und Fernsehmoderation habe ich schon so einige Vielredner kennen gelernt. Wir beginnen mit Interview-Gästen, die direkt neben mir stehen oder sitzen. Für diese Situation gibt es drei Tricks.

1. Das Mikrofon ist die Macht!

Falls Sie ein Handmikrofon für ein Interview haben: Geben Sie es niemals her! Das Mikrofon ist die Macht! Wenn der andere versucht es zu nehmen, dann halten Sie es fest und sagen leise so etwas wie:

„Geht schon. Ich halte das gerne für Sie.“

Wenn das Mikrofon bei Ihnen bleibt, können Sie steuern. Sie können es zur Not wegziehen, wenn die Person sich überhaupt nicht stoppen lässt.

2. Atempausen nutzen!

Wenn Sie kein Mikrofon besitzen und der andere redet und redet, dann nutzen Sie die erste Atempause. Egal, was gerade ist oder ob sich der Redner mitten im Satz befindet. Irgendwann muss jeder mal atmen oder nachdenken. In diesem Moment sagen Sie:

„Vielen Dank, Herr Mayer, für Ihre Gedanken zu diesem Thema. Ich bin gespannt, was Frau Müller darüber denkt.“

Dabei bleiben Sie immer wertschätzend. Geben Sie der Person, die Sie unterbrechen, ein gutes Gefühl. Denn die ist tatsächlich der Überzeugung, dass das wichtig ist, was sie sagt.

Wichtig: Machen Sie sofort mit etwas anderem weiter! Sonst kommt der Vielredner möglicherweise auf die Idee, zu sagen, dass er noch nicht fertig war.

3. Körperlich werden!

Wenn Sie gar nicht dazwischen kommen und die Person redet und redet, dann werden Sie körperlich. Legen Sie ihr sachte einen Arm auf die Schulter oder den Oberarm. Das erschreckt Leute üblicherweise so sehr und reißt sie aus ihrem Gedankengang, sodass Sie dann die Möglichkeit haben, dazwischen zu gehen.

Auch hier wieder wertschätzend:

„Vielen Dank für Ihren Beitrag zum Thema. Wir hören, Sie bringen unheimlich viel Erfahrung mit. Schauen wir mal, welche Fragen aus dem Publikum es schon gibt.“

In der nächsten Folge geht es um Diskussions-Teilnehmer, die nicht direkt neben Ihnen stehen oder sitzen. Wie zum Beispiel in einer Talkrunde oder Teamsitzung. In diesen Momenten können Sie weder das Mikro wegnehmen, noch die Hand auf den Arm legen. Aber auch da gibt es Möglichkeiten, Vielredner zu stoppen.

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