Ich weiß, aber …“. Welche Kraft das kleine Wörtchen ABER hat und wie Sie es ersetzen können – darum geht es jetzt.

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Was hängen bleibt

“Wir finden Ihren Vorschlag interessant, aber wir haben kein Geld.”

Welche Botschaft bleibt bei Ihnen hängen? Ganz klar: Wir haben kein Geld.

Noch ein Test:

“Es ist schön, dass Herr X heute unser Gast war. Aber leider muss er jetzt zu einem anderen Termin.”

Im Kopf bleibt: Leider muss er zu einem anderen Termin.

Das kleine große ABER

Das kleine Aber hat einen riesigen Einfluss auf unsere Sprache und auf die Wirkung unserer Worte. Das Aber streicht durch, was vor ihm war. Im Satz

“Wir finden Ihren Vorschlag interessant, aber wir haben kein Geld.”

geht die Aussage

“wir finden Ihren Vorschlag interessant”

komplett verloren. Das höre ich nicht mehr. Weil dann das zerstörerische Aber folgt und soviel sagt wie:

“Ist egal, hat alles keine Bedeutung. Jetzt komme ich und nur das, was nach mir steht, zählt noch!”

In diesem Fall bleibt hängen:

“Wir haben kein Geld.”

Das kann natürlich bewusst gewählt sein. In den meisten Fällen verwenden wir das Aber aber unbewusst. Das Ärgerliche daran ist, dass es so destruktiv ist. Dass es eigentlich positive Aussagen zerstört. Und unsere gesamte Kommunikation negativer werden lässt.

Ja-aber-Gelaber

Meine Einladung heute lautet: Nieder mit dem Ja, aber-Gelaber! Wie das konkret geht? Drei Vorschläge.

1. Drehen Sie Ihre Sätze um!

Vorher hieß es:

“Wir finden Ihren Vorschlag interessant, aber wir haben kein Geld.”

Umgedreht wird daraus:

Wir haben kein Geld, aber wir finden Ihren Vorschlag interessant.

Da habe ich auf einmal eine ganz andere Wirkung. Damit sage ich: Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, zusammen zu arbeiten, obwohl wir kein Geld haben, dann machen wir das. Sehr viel netter.

Das andere Beispiel:

“Es ist schön, dass Herr X heute unser Gast war. Aber leider muss er jetzt zu einem anderen Termin.”

Wenn wir hier umdrehen, haben wir:

Herr X muss jetzt zu einem anderen Termin. Aber es ist schön, dass er unser Gast war.

Merken Sie was? Auf einmal höre ich Dankbarkeit und Freude statt Kritik oder Frust.

2. Ersetzen Sie das Aber durch ein Und!

Das kann erstmal ungewohnt klingen. Und ist überraschenderweise häufig sinniger und richtiger als das Aber.

“Wir finden Ihren Vorschlag interessant und wir haben kein Geld.”

Warum nicht einfach mal zwei Aussagen nebeneinander stehen lassen? Beide sind ja gleichzeitig wahr. Das Aber wertet, welche Aussage die bedeutendere ist: “Wir finden Ihren Vorschlag interessant” oder: “Wir haben kein Geld.” Das Und lässt beide Aussagen gleichwertig stehen und gelten. Dadurch erreichen wir eine größere Offenheit für das weitere Gespräch.

3. Lassen Sie das Aber weg!

Statt

“Es ist schön, dass Herr X heute unser Gast war. Aber leider muss er jetzt zu einem anderen Termin”

versuchen wir es mal mit:

Es ist schön, dass Herr X heute unser Gast war. Als viel gefragter Mann muss er direkt weiter zu einem anderen Termin.

Kein Aber mehr, dafür das Positive hervorgehoben. Klingt doch gleich viel besser, oder?

Zusammengefasst

Achten Sie doch diese Woche mal auf Ihre Formulierungen. Und versuchen Sie es mit meinen drei Tipps:

  1. Die positive Aussage nach das Aber stellen
  2. Das Aber durch ein Und ersetzen
  3. Das Aber einfach weglassen

Das Ganze braucht ein bisschen Übung. Besonders “und” statt “aber” zu sagen, ist am Anfang erstmal ungewohnt.

Und: Ich bin sicher, Sie werden das schaffen.

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