Unsicherheit und Aufregung kennt fast jeder, der vor Publikum steht. Manchmal kommen Selbstzweifel dazu: “Schaffe ich das? Bin ich gut genug?” Im Folgenden finden Sie drei Tipps für mehr Selbstvertrauen auf der Bühne.

Doro Plutte YouTube Kanal abonnieren

1. Erinnern Sie sich an Ihre eigenen Stärken!

Reflektieren Sie zuerst Ihre persönlichen starken Eigenschaften und positiven Handlungsabsichten. Was können Sie gut? Was ist Ihnen wichtig? Wofür wollen Sie stehen?

Daraus formulieren Sie positive “Ich-Sätze”.

Verzichten Sie auf einschränkende Formulierungen. Spielen Sie Ihre Stärken nicht herunter und schmälern Sie Ihre Fähigkeiten nicht. Ein ungünstiger Ich-Satz wäre zum Beispiel:

“Wenn ich ausgeschlafen bin und mir niemand schräg kommt, dann kann ich ganz nett sein.”

Positive Ich-Sätze können folgendermaßen klingen:

“Ich bin fröhlich und optimistisch.”

“Ich gebe Menschen Sicherheit.”

“Ich bin klar und strukturiert.”

Selbstverständlich sind Sie nicht in jeder Lebenssituation in der Lage, Ihre Stärken in Gänze zu leben. Es reicht aus, Eigenschaften zu formulieren, die im Kern zutreffen und gleichzeitig Ihre persönlichen Handlungsabsichten und Ziele in Worte fassen.

Hilfreich ist es, sich diese Sätze aufzuschreiben. Dann fällt es später, wenn Unruhe und Aufregung kommen, leichter, sich konkret daran zu erinnern.

Vor einem Auftritt oder wichtigen Termin sprechen Sie sich Ihre positiven Ich-Sätze in Gedanken selbst zu. Damit lösen Sie sich von möglichen negativen Bildern, zum Beispiel Vorstellungen wie “Ich werde grandios scheitern” oder “Die Leute finden mich bestimmt doof“.

Wenn Sie an Ihre positiven Eigenschaften und besonderen Fähigkeiten denken, strahlen Sie diese auch aus.

2. Arbeiten Sie mit starken inneren Bildern!

Ihre positiven Ich-Sätze stehen. Nun denken Sie einen Schritt weiter und fragen sich in einem ruhigen Moment: Welches Symbol, Tier oder Bild aus der Natur passt zu meinen starken Eigenschaften und strahlt gleichzeitig aus, was ich ausstrahlen will? Dieses Bild wird Ihre persönliche Metapher.

Gehen wir etwa davon aus, dass Sie Stabilität und Flexibilität zu Ihren besonders wertvollen Eigenschaften zählen. Dann könnte ein Baum die passende Metapher sein. Ihr positiver Ich-Satz in Verbindung mit der Metapher wäre dann möglicherweise:

“Ich bin wie ein Baum, sicher verwurzelt und doch sensibel für meine Umwelt.”

Bilder und Metaphern dieser Art sind außerordentlich individuell. Es geht nicht darum, damit andere Menschen zu beeindrucken. Ihr persönliches Bild muss nicht einmal verständlich für jemand anderen sein. Wichtig ist lediglich, eine Metapher zu finden, die für Sie ganz persönlich stark positiv besetzt ist und zu Ihren Stärken passt.

Was spricht Sie spontan an und was entspricht Ihnen? Die Sonne, ein Löwe, ein Ritter, ein König, eine Lichtung, ein Fluss, vielleicht eine Rose oder etwas ganz anderes?

Zu Ihrer Metapher formulieren Sie einen oder mehrere Sätze. Hier zwei weitere Beispiele:

“Ich bin wie das Meer: Kraftvoll und flexibel. Ich kann in mir ruhen, aber auch aufbrausen und alle mitreißen.”

“Ich bin wie ein wildes Pferd: elegant, willensstark und frei.”

Um sich die Metapher besser einzuprägen, können Sie das innere Bild durch ein Foto, Symbol oder einen Gegenstand verankern. Wenn Ihnen beispielsweise das Bild vom Meer hilft, wählen Sie vielleicht eine Muschel vom letzten Strandurlaub. Als hilfreiche Erinnerungsstützen haben sich Kettenanhänger, kleine Figuren und Fotos erwiesen. Manche meiner Coachees haben sich dafür entschieden, ein ihrer Metapher entsprechendes Foto als Hintergrundbild auf dem Handy einzurichten.

Der Anker kann Sie begleiten und immer wieder an Ihre persönliche Metapher erinnern. Wenn Sie ihn anschauen oder in die Hand nehmen, z.B. vor einem wichtigen Auftritt, sind Sie dank dieser Erinnerungsstütze schneller in der Lage, sich in den Zustand zu versetzen, für den das innere Bild steht.

3. Machen Sie sich Ihr Ziel klar!

Wofür tun Sie, was Sie tun?

Nervosität verengt unseren Blick. Vor Auftritten sind wir häufig so stark mit uns selbst beschäftigt, dass das eigentliche, höhere Ziel aus dem Fokus gerät. Fragen Sie sich daher schon bei der Vorbereitung, welche konkreten, positiven Ziele Sie in Bezug auf Ihr Publikum verfolgen möchten. Welches Ergebnis soll die Veranstaltung haben? Kurz vor Ihrem Auftritt holen Sie sich diese Ausrichtung noch einmal ins Bewusstsein.

Drei Beispielsätze:

  • “Die Leute dürfen heute eine richtig gute Zeit haben.”
  • “Die Teilnehmer sollen zu einem klaren Ergebnis kommen.”
  • “Ich will, dass die Gäste sich geehrt und wertgeschätzt fühlen.”

Wer ein klares Ziel hat, strahlt Klarheit aus und fühlt sich sicherer.

Zusammengefasst

  1. Formulieren Sie positive Ich-Sätze.“Ich bin freundlich und klar.”
  2. Wählen Sie ein starkes inneres Bild.“Ich bin wie die Sonne, die alle mit ihrer Wärme berührt.”
  3. Machen Sie sich Ihr Ziel deutlich.“Die Leute sollen sich heute so richtig gut entspannen.”

Und übrigens: alle drei Tipps funktionieren auch ohne Bühne! ;-)

Doro Plutte YouTube Kanal abonnieren