Stehen Sie hin und wieder vor Publikum? Führen Sie wichtige Gespräche? Dann vermeiden Sie bitte eine Haltung: vor dem Körper verschränkte Arme. Warum? Hier die Antwort.

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“Warum soll ich die Arme nicht verschränken?”

Ja, warum eigentlich? Schließlich fühlt es sich oft gut an, die Arme zu verschränken. Es ist bequem. Die Hände sind gut verpackt. Ich gebe mir selbst Halt. Besonders bei Stress, Nervosität und Anspannung vermittelt diese Haltung häufig ein angenehmes Gefühl. Allerdings nur dem, der die Arme verschränkt.

Es kommt darauf an, was ankommt

Auf unser Gegenüber haben die vor dem Körper zusammengelegten Arme leider einen anderen Effekt. Wie stark der Kontrast zwischen der Wirkung des Sprechenden auf sich selbst und auf sein Gegenüber oder Publikum ist, empfinden die Teilnehmenden an meinen Seminaren oft als sehr eindrücklich. Bei einer Übung verschränken alle die Arme und spüren erst einmal nach, wie sie selbst sich damit fühlen.

Das Ergebnis ist meist: gut, sicher, entspannt. Dann schauen sie sich um, reden miteinander – und erleben, dass alle anderen mit den verschränkten Armen nicht etwa entspannt oder locker rüberkommen. Sondern, so meist die erste Assoziation: abweisend.

Wer mit dieser Haltung vor anderen steht, macht gefühlt dicht. Er baut im wahrsten Sinne des Wortes eine Mauer zwischen sich und seinem Gegenüber bzw. Publikum auf. Eine Mauer zwischen seinem Herzen, seinem Innersten und dem des anderen.

Mauer oder Beziehung

Mit verschränkten Armen – und gelegentlich sogar noch zusätzlich verschränkten Beinen – sage ich: An mich kommt nichts ran. Und ich gebe auch nichts preis. Ich gehe auf Distanz. Ich schütze mich. Und wehre ab, was von dir, meinem Gegenüber kommt. Ich hier. Du da. Fertig.

Kommunikation heißt aber, in Beziehung zu Menschen zu treten. Dazu braucht es Nähe. Und die erreiche ich am besten, wenn ich auch nonverbal zeige, dass ich aufmache.

Die Haltung der verschränkten Arme haben sich viele im Laufe der Jahre angewöhnt. Irgendwann haben wir sie eingenommen, das Gehirn hat den beruhigenden Effekt abgespeichert und die Maßnahme bei nächster Gelegenheit wiederholt. Solche Prozesse laufen unterbewusst ab. Um sie zu brechen und eine Gewohnheit abzulegen, braucht es Übung und Zeit.

Erste Hilfe

Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen verschränkten Armen mit versteckten und mit sichtbaren Händen. Sind Ihre Hände, wenn Sie die Arme verschränken, unter den Oberarmen versteckt, vielleicht sogar festgeklemmt? Oder liegen sie offen sichtbar auf den Oberarmen auf? Falls Sie zu den versteckten Händen neigen, könnte es Ihr erster Schritt sein, die feste Umklammerung zu lösen und etwas lockerer zu werden, indem Sie die Hände zeigen.

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