Was will ich noch tun?“, das fragen sich viele Menschen, denen nur noch wenig Zeit bleibt. So wie Regina Güntert. Sie ist 66 Jahre alt und lebt im Hospiz Agape in Wiesloch. „Unheilbar krank“, so die Diagnose der Ärzte, nachdem der Krebs in fast alle Organe gestreut hatte.

Früher war sie Schneiderin, nähte Haute Couture, war immer aktiv und ehrgeizig. „Äußerlichkeiten bedeuten mir heute gar nichts mehr“, sagt Regina Güntert. “Ich sehe mir jetzt lieber eine Blume an als meinen Schmuck. Mitnehmen kann ich ja sowieso nichts. Man tendiert immer dazu, mehr haben zu wollen als andere. Aber das bringt einem gar nichts. Und dieses Gefühl hätte ich rückblickend gerne vorher gehabt. Das hätte mir mit Sicherheit eine ruhigere Lebensweise gebracht.“

Seit fünf Monaten lebt Regina Güntert mittlerweile im Hospiz. Länger, als es ihr die Ärzte vorausgesagt hatten. Für große Ausflüge reicht die Kraft nicht mehr. Aber einfach nur auf den Tod warten, das wäre auch nicht ihre Art. Und so kommen ihre Freunde regelmäßig ins Hospiz und veranstalten Events für sie. Oktoberfest, Lachsfrühstück oder Halloween-Party – fast jede Woche finden sie einen neuen Grund zum Feiern.

Für das ZDF habe ich Regina Güntert besucht und einen Beitrag über diese bemerkenswerte Frau gedreht. Tiefgründig erzählt sie davon, was heute noch Wert für sie hat. Außerdem erleben wir mit ihr zusammen eine der Partys im Hospiz.

Der Beitrag “Letzte Dinge” läuft am Sonntag, den 26.11.17 ab 9.05 Uhr in der Sendung „sonntags – TV fürs Leben“ im ZDF.