Sie werden nach einem Vortrag oder einer Präsentation angegriffen oder kritisiert. Durch BOB können Sie damit völlig entspannt umgehen. In dieser Folge: das Finale von BOB.

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B – Beobachtung

Das erste B steht für Beobachtung. Sie sagen, was tatsächlich los ist, statt zu bewerten oder zu beurteilen.

O – Offenheit

Das O ist die Abkürzung für Offenheit. Sie sagen offen, wie es Ihnen mit der Situation geht. Die Details dazu gibt es in den ersten beiden Folgen von BOB.

B – Bitte

Das zweite B von BOB steht für eine Bitte. Am Ende sagen Sie, was Sie gerne möchten. Dabei machen Sie eventuell erstmal deutlich, was Ihnen grundsätzlich wichtig ist, was Ihr Bedürfnis ist.

Das B kann für beides stehen: Bedürfnis und Bitte. Ein paar Beispiele für Bedürfnisse:

“Ich möchte, dass wir wertschätzend miteinander umgehen.”

“Mir ist wichtig, dass es hier geordnet zugeht.”

“Für mich ist Ehrlichkeit ein zentraler Wert.”

Sagen Sie anschließend so klar wie möglich, was Sie konkret wollen. Äußern Sie eine Bitte, die Ihr Gegenüber auch erfüllen kann und die lösungsorientiert ist.

Nicht:

“Seien Sie mal netter.”

Sondern:

“Ich bitte Sie, hier keine Kraftausdrücke zu verwenden.”

Nicht:

“Ich verstehe nicht, was Sie eigentlich sagen wollen.”

Sondern:

“Erklären Sie mir doch bitte, was Sie mit … meinen.”

Jetzt gehen wir zwei Beispiele komplett mit BOB durch.

BOB komplett #1

Jemand aus dem Publikum sagt nach Ihrem Vortrag:

“Sie haben doch keine Ahnung, wovon Sie da eigentlich sprechen! So ein schlechter Vortrag!”

Darauf antworten Sie nicht:

“Ach ja, und Sie haben mehr Ahnung, oder was?!”

Sondern:

“Sie sind unzufrieden mit meinem Vortrag.” – Beobachtung

“Da bin ich jetzt erstmal überrascht.” – Offenheit

“Mir ist natürlich wichtig, dass meine Inhalte gut bei Ihnen ankommen.” – Bedürfnis

“Würden Sie bitte einen konkreten Punkt nennen, den Sie hinterfragen?” – Bitte

BOB komplett #2

In diesem Fall lassen wir das Bedürfnis weg und kommen am Ende gleich zur Bitte.  Jemand sagt:

“Ja, schön und gut, aber das kriegen wir hier sowieso nicht hin.”

Ihre Antwort könnte dann zum Beispiel sein:

  • B – Beobachtung: “Sie glauben, wir kriegen das nicht hin.”
  • O – Offenheit: “Ich bin enttäuscht, das zu hören. Mir erscheinen die Schritte gut machbar.”
  • B – Bitte: “Da wüsste ich gerne: Würden Sie es denn gerne hinkriegen?”

Von Herzen bitten

Die Bitte am Schluss kann auch eine Frage sein, die Sie gerne beantwortet hätten. Dabei ist wichtig, dass Sie möglichst keine Forderungen stellen wie „Hören Sie sofort damit auf!“ oder „Jetzt beeilen Sie sich mal!“. Das führt nur zu Widerstand. Bitten Sie tatsächlich von Herzen und mit dem Wunsch, ein gutes Ergebnis für beide Seiten zu erreichen.

Training ist alles

Nun kennen Sie BOB. Das Schöne ist: Sie können diese Art der Kommunikation in vielen alltäglichen Situationen trainieren: in der Familie, an der Supermarktkasse oder in Meetings. Damit werden Sie fit für das nächste Mal, wenn es richtig darauf ankommt.

Gewaltfreie Kommunikation

Falls Sie sich mit diesem Ansatz weiter beschäftigen möchten: BOB basiert auf der Gewaltfreien Kommunikation von Rosenberg. Dazu gibt es viele gute Bücher und Kurse. Ich biete selbst auch Seminare dazu an und weiß daher, dass diese Methode funktioniert und sehr kraftvoll ist. Probieren Sie es einfach mal aus und denken Sie an BOB, wenn Sie das nächste Mal kritisiert werden.

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