Raus aus der Opfer-Rolle! Andere verantwortlich machen für das eigene Leben – damit ist jetzt Schluss! Heute hängen wir die Opfer-Rolle an den Nagel.

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Was war nochmal die Opfer-Rolle?

Im letzten Video habe ich die Opfer-Rolle erklärt, darüber gesprochen, wie wir andere verantwortlich machen: den Partner, das Wetter, die Politik. Und ich armer, kleiner Mensch kann nichts tun. Der andere hat’s verbockt und mir geht es deshalb mies. Schau dir das Video gerne an, bevor du weiterliest.

Schluss damit!

Der erste Schritt ist: Erkenne, in welchen Situationen du in die Opfer-Rolle gehst. Wann sagst du:
„Da kann ich jetzt nichts machen.“
„Das war schon immer so, da kann ich nichts dran ändern.”
“Ich bin dem anderen / der Situation / meinen Umständen / Gefühlen ausgeliefert.“

Der nächste Fehler wäre jetzt, in die Täter-Rolle zu gehen. Das machen viele, wenn sie sich in der Opferrolle ertappen und spüren: So will ich nicht sein, so klein und unfähig, etwas zu verändern an meiner Situation. Dann gehen sie in die Täter-Rolle. Und sagen: „Ich hab die Nase voll! Das geht ja so gar nicht! Jetzt werde ich dem aber mal zeigen, wo es langgeht! Jetzt hau ich auch mal drauf. Dem geige ich mal ordentlich meine Meinung. Ich gehe in die Revolution! Oder den Widerstand!“ Das hilft uns nicht sonderlich weiter, weil wir damit im Täter-Opfer-Spiel gefangen bleiben. Das geht dann immer hin und her. Wenn ich zum Täter werde, wird ein anderer wieder mein Opfer. Der schlägt zurück. Und so weiter. Das ist also keine Lösung.

Weder Opfer noch Täter

Was wir brauchen, ist eine neue Rolle. Nicht Täter oder Opfer. Sondern eine souveräne Haltung, die darüber steht und bewusst Verantwortung übernimmt. Die das Leben in die Hand nimmt, gestaltet, entscheidet, aus Freiheit heraus handelt. Das ist die Rolle des Gestalters. Oder des CEO. CEO bedeutet im Business-Umfeld Hauptgeschäftsführer. In meinem Zusammenhang ist es auch einen Abkürzung für “Chef oder Chefin der Emotionen und Orientierung”.

CEO für’s eigene Leben, für’s eigene Verhalten sein, heißt: Ich entscheide, wie ich sein möchte.
Was für ein Mensch will ich sein? Was will ich fühlen? Worauf will ich mich ausrichten? Will ich dieser ausgelieferte, hilflose Mensch sein? Will ich dieser aggressive, vorwurfsvolle Mensch sein? Will ich also Opfer oder Täter sein? Will ich das nicht, kann ich überlegen, was ich stattdessen möchte. Zum Beispiel: Ich will ein starker Mensch sein. Ich will jemand sein, der Verantwortung übernimmt. Ich kreativ sein, frei, fröhlich, hilfsbereit, liebevoll, gelassen.

Der Weg zum CEO

Diese Entscheidung kann ich aus der CEO-Rolle heraus treffen. Die Voraussetzung dafür ist, dass ich den Täter aus seiner Verantwortung entlasse. Ich hatte ja jemanden zum Täter ernannt, den Chef, den Nachbarn, die Stadtverwaltung, meinen Lehrer, meine Mama, … Das muss ich jetzt loslassen. Gut möglich, dass diese Person tatsächlich Mist gebaut hat in meinem Leben. Daran ändert sich nichts. Ich kann anerkennen: Das war falsch. An dieser Bewertung ändert sich auch nachträglich nicht unbedingt etwas. Solange ich meine Zufriedenheit, meine Gefühle, mein Leben aber verknüpfe mit dem Mist, den der andere gebaut hat, kann ich nicht frei werden. Ich kann nicht CEO werden. Solange er Täter ist, bin ich Opfer. Wenn ich kein Opfer mehr bin, gibt es auch keinen Täter mehr. Und das heißt: keine Vorwürfe, keinen Hass, keine emotionale Abhängigkeit von dieser Person. Du kannst sagen: “Das, was passiert ist, war Mist. Das, was ich daraus mache, wird Gold.”

Auf das Gute schauen

Natürlich dürfen wir auch traurig, wütend oder frustriert sein. Aber es geht um die Orientierung: Worauf schaue ich jetzt? Weiter auf das, was mich traurig macht? Oder auf das, was in der Zukunft noch für mich bereit liegt? Zum Beispiel: “Ja, ich habe den tollen Job nicht bekommen. Ich bin traurig darüber. Und jetzt schaue ich, welche Möglichkeiten es noch gibt.” Ja, es regnet und du wolltest spazieren gehen. Sitzt du jetzt den ganzen Tag auf dem Sofa und ziehst ne Schnute? Deine Entscheidung! Ja, dein Freund hat dich mies behandelt. Aber statt jetzt für immer sauer zu sein oder zu denken: “Ich hab auch nichts anderes verdient”, überlege, was du als CEO tun kannst. Sprich es an. Triff eine gute Entscheidung, ob du mit diesem Menschen eine Perspektive hast. Übernimm Verantwortung für dein Leben.

Tschüß Opfer-Rolle!

Du kannst die Opfer-Rolle aufgeben. Jetzt sofort. In diesem Moment, im Alltag, im Großen und im Kleinen. Vielleicht greift sie wieder nach dir. Vielleicht musst du immer und immer wieder bewusst zurück gehen in die CEO-Rolle. Macht nichts. Mach weiter! Es ist dein Leben. Führe es nicht als Opfer!

Nachlesen kannst du dieses ganze Thema und auch persönliche Beispiele aus meinem Leben dazu in meinem Buch: “Wie Haltung unser Leben verändert”, im Kapitel über die Hände. Warum über die Hände? Weil du es in der Hand hast, wie du leben willst. Als Opfer oder als CEO.

Was tun?

Bleiben Sie stehen! Nicht die ganze Zeit über, aber immer wieder. Mindestens so lange, dass Sie Ihren Blick einmal in Ruhe durch das Publikum schweifen lassen können.

Für die nervösen Hände können Sie etwas mitnehmen, woran Sie sich festhalten. Am besten eignen sich Moderationskarten. Falls Sie einen Empfang moderieren, halten Sie sich vielleicht an einem Glas fest. Oder Sie nutzen einen Pointer bzw. ein zum Thema passendes Utensil wie ein Buch oder eine Zeitung, aus der Sie zitieren. Stifte sollten Sie nur dann mit auf die Bühne nehmen, wenn Sie sie nicht permanent auf und zu machen. Sonst intensiviert sich die unruhige Wirkung noch.

Als Ermutigung zum Schluss: Mit wachsender Erfahrung und zunehmender Länge Ihrer Auftritte lässt die Nervosität meist nach. Dann erledigen sich die hektischen Bewegungen häufig von selbst.

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