In der Schule lernen wir Lesen folgendermaßen: Am Anfang jedes Satzes hebt sich die Stimme. Zum Punkt hin geht sie nach unten. Ein Bogen reiht sich an den anderen.
Viele, die Texte vortragen, machen das im späteren Leben weiterhin so – und klingen dadurch monoton.
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Das Problem der Wiederholung

An der in der Schule gelernten Art zu lesen, ist an sich nichts falsch. Wenn wir das bei jedem Satz machen, entsteht allerdings Monotonie. Dann klingt das, was wir vortragen, geleiert und langweilig. Besonders stark fällt das auf, wenn Vortragende Satz für Satz von ihrem Manuskript ablesen.
Was also können wir tun, um das Interesse unserer Zuhörer aufrecht zu erhalten? Hier drei wichtige Punkte.

1. Betonungen setzen

Such dir pro Satz ein Wort, höchstens zwei, aus, die du betonen möchtest. Was ist die Hauptaussage? Dieses Wort kannst du dir im Manuskript markieren darauf hin lesen. Statt am Anfang des Satzes geht jetzt beim markierten Wort die Stimme nach oben.
Im verlinkten Video mache ich Beispiele, anhand derer du den Unterschied hören kannst.

2. Kurze Sätze

Arbeite mit kurzen Sätzen und mit geschriebenen oder gedachten Doppelpunkten.
Durch den Doppelpunkt in der Mitte eines Satzes geht die Stimme automatisch nicht nach unten, sondern bleibt oben. Damit bleibt auch die Spannung hoch. Wir nehmen den Zuhörer über diese Spannung mit in den nächsten Satzteil.
Zum Beispiel: “Und das bedeutet: Wir ändern unsere Vorgehensweise.” Statt “Und das bedeutet, wir ändern unsere Vorgehensweise.”
Dieser Ansatz funktioniert auch mit Fragezeichen. Zum Beispiel: “Was passiert, wenn wir dieses Projekt zu Ende führen?”
Da entsteht eine andere Stimmung und eine andere Spannung, als wenn ich sage: “Wir sprechen heute darüber, was passiert, wenn wir dieses Projekt zu Ende führen.”

3. Mit der Atmung arbeiten

Eine gute stabile Atmung versorgt die Stimme mit Kraft. Wenn unsere Atmung Kraft hat, können wir die Spannung in der Stimme auch bis zum Ende des Satzes hochhalten.

Folgende Übung hilft, das zu trainieren:
Nimm eine Hand auf Mundhöhe, zeige damit deine Präsenz an.
Du sprichst einen Satz und bewegst die Hand dabei nach vorn, so als würdest du die Präsenz und Spannung mit der Hand aufrecht halten. So, wie die Hand nicht nach unten fällt, lässt du auch die Präsenz in der Stimme nicht abfallen.

Zum Üben kannst du einen Text nehmen. Und jeden Satz so sprechen, dass du bis zum Schluss voll da bist. Dadurch merkst du schnell, wo sonst Schluss ist mit der Energie, wo die Stimme sonst abflacht und Monotonie entsteht.

Nie wieder monoton

Wenn du die Spannung in deiner Stimme aufrecht hältst, bleibt auch dein Inhalt spannend und die Zuhörer bleiben dran. Nicht nur bis zum Ende des Satzes, sondern dann auch bis zum Ende deines Redebeitrags. Und du klingst: nie wieder monoton.

Alle drei Punkte kannst du dir im Video anschauen und am besten gleich mit mir üben.

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