Wenn das Studium alles kostet …

Seit Freitag könnt ihr meinen neuen 37 Grad-Film „Arm an der Uni“ in der ZDF-Mediathek sehen, am Sonntag lief er linear im Fernsehen.

In der Reportage lernt ihr Selina und Niklas kennen – zwei junge Menschen, die mit Leidenschaft und Entschlossenheit in ihr Studium gestartet sind. Schnell mussten sie jedoch feststellen, dass das Studium nicht nur geistige Herausforderungen mit sich bringt, sondern auch extreme finanzielle Belastungen. Trotz Nebenjobs kämpfen Selina und Niklas mit einer finanziellen Notlage, die sie an ihre Grenzen bringt. Neben den Geldsorgen kommt auch noch der daraus folgende psychische Druck hinzu. Während Niklas in seinem letzten Studienjahr alles dafür gibt, seinen Traum vom Arztberuf zu verwirklichen, steht Selina vor der schweren Entscheidung, ob sie ihr Studium aufgrund ihrer finanziellen Situation abbrechen soll.

Selina und Niklas sind dabei keine Einzelfälle. Mehr als ein Drittel aller Studierenden in Deutschland gilt als armutsgefährdet. Mir war vorher nicht bewusst, wie schwierig die Situation rund um Studienfinanzierung tatsächlich ist – gerade, was die „Mittelstandslücke“ betrifft. Das bedeutet, dass Eltern zu wenig verdienen, um das Studium ihrer Kinder finanzieren zu können, aber gleichzeitig zu viel, um einen Anspruch auf BAföG zu haben.

Und das Thema hat tatsächlich mit uns allen zu tun. Denn die gesamtgesellschaftliche Dimension hinter den Einzelschicksalen ist: Wenn sich nicht jeder junge Mensch, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, ein Studium leisten kann, kommen LehrerInnen, MedizinerInnen, WissenschaftlerInnen etc. in Zukunft nur noch aus einkommensstarken Elternhäusern. Dabei ist es für eine im positivsten Sinne diverse Gesellschaft wichtig, hier für Vielfalt zu sorgen.

Deshalb: Schaut rein, teilt den Film! Er geht uns alle an.