Einfach mal den Mund halten und die Ohren spitzen. Man könnte meinen, das ist schon die komplette Beschreibung für Zuhören. Aber da geht noch mehr. Hier kommen sechs Tipps zum aktiven Zuhören.

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Das große Warum

Warum ist Zuhören überhaupt so wichtig? Weil Menschen eine Sehnsucht nach echtem Interesse haben und weil nur dadurch tiefe Beziehungen entstehen. Oft laufen Gespräche komplett ins Leere, bleiben hohl und helfen keinem. Weil wir nur versuchen, selbst zu Wort zu kommen, jede Gelegenheit nutzen, um von uns zu erzählen, statt beim anderen zu bleiben.

Wie also geht aktives Zuhören? Hier meine sechs Tipps:

1. Fokus

Hör auf, im Gespräch über dich nachzudenken und denke stattdessen über den anderen nach.
Bleibe gedanklich bei ihm oder ihr. Schenke dieser Person bewusst deine Aufmerksamkeit, deine Neugierde, deine Zeit und dein Interesse. Diese Haltung ist die wichtigste Zutat für aktives Zuhören.

2. Stille

Sei still! Gib dem anderen Zeit, seine eigenen Worte zu finden. Wenn das länger dauert, fangen viele an, die Sätze des anderen zu Ende zu bringen. Das ist aber meistens kein Zeichen von echtem Interesse, sondern von Ungeduld. Halte Stille aus. Du musst nicht alles kommentieren. Du musst keinen draufsetzen. Du musst keine Lösung haben. Hör einfach zu. Gib dem anderen die Chance, seine eigenen Antworten zu finden.

3. Augenkontakt

Halte Blickkontakt! Nebenbei zu gucken, was eigentlich noch so los ist, was drumrum im Raum oder auf dem Handy passiert, sagt nonverbal: Ich bin gedanklich schon woanders. Bleibe mit deinem Blick aufmerksam bei deinem Gegenüber. Bleibe innerhalb eures Gesprächs.

4. Interesse

Zeige durch deine Mimik und deine Laute, dass du voll da bist. Nicke gelegentlich, mach bestätigende Laute wie Mh oder Hm. Nicht permanent. Aber immer wieder, als Zeichen dafür, dass du präsent und involviert bist.

5. Nachfragen

Sag, was du nicht verstehst. “Was meinst du mit …? Kannst du mir das erklären? Das habe ich nicht verstanden.” Auch das zeigt dem anderen: Du bist aktiv dabei und hörst wirklich zu.

6. Paraphrasieren

Sage in deinen eigenen Worten, was du verstanden hast. Achtung! Sag nicht deine Meinung dazu! Sondern wiederhole, was du gehört hast. Um sicher zu sein, dass du es richtig verstanden hast.
Zum Beispiel: “Du sagst also, wenn sich die Situation nicht ändert, wirst du das und das tun?”
Oder: “Hab ich das richtig verstanden? Punkt Punkt Punkt.” Oder du fängst an mit: “Ich wiederhole das nochmal, um sicher zu gehen, dass ich es richtig verstanden habe …” Dieses mit eigenen Worten wiederholen heißt auch paraphrasieren und ist eine tolle Technik, um Missverständnisse zu vermeiden.

Leben verändern

Das waren sechs Tipps, die dir helfen sollen, aufmerksam und aktiv zuzuhören. Damit würdigst du dein Gegenüber. Du beschenkst den anderen. Das verändert sein Leben – und auch dein eigenes.

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