Viele Ratgeber empfehlen uns, konkrete Ziele zu setzen. Gemeint ist so etwas wie: “Generieren Sie 20 Neukunden im Monat!“. In meinen Coachings und Trainings höre ich von den Teilnehmern aber oft: “Ich weiß gar nicht so recht, was ich will.”.
Vielen Menschen fällt es schwer, ihre Ziele konkret zu benennen. Mir geht es genauso. Trotzdem möchten wir im Leben vorankommen und uns entwickeln, weshalb es gut und wichtig ist, sich Ziele zu setzen und diese zu verfolgen. Genauso wichtig ist es, sich die richtige Art von Zielen zu setzen.
Heute möchte ich euch zwei unterschiedliche Arten von Zielen vorstellen, damit ihr herausfinden könnt, welche Art euch persönlich besser liegt und voranbringt, nämlich “Smart”-Ziele und “Motto”-Ziele.
Wofür stehen “Smart”-Ziele?
Das Beispiel “Generieren Sie 20 Neukunden im Monat!” ist ein klassisches “Smart”-Ziel.
- Spezifisch: Formuliere deine Ziele konkret und möglichst genau.
- Messbar: Dein Ergebnis sollte nach Erreichen überprüft werden können.
- Attraktiv: Habe Spaß und Lust daran, dein Ziel zu erreichen.
- Realistisch: Setze dir realistische und machbare Ziele.
- Terminiert: Gehe eine zeitliche Verbindlichkeit bei der Zielsetzung ein.
“Smart”-Ziele eignen sich hervorragend für Bereiche, in denen konkrete Ergebnisse benötigt werden und wir uns mit dieser Zielsetzung persönlich etwas unter Druck setzen möchten.
Wenn wir uns beispielsweise vornehmen, bis Dienstag alle Schubladen der Küche aufgeräumt und ausgewischt zu haben oder bis zum Jahresende einen Halbmarathon unter 2:20 Stunden zu laufen, setzen wir uns “Smart”-Ziele.
Auf der anderen Seite möchten viele Menschen einfach sportlich sein, ohne gleich das Ziel zu verfolgen, einen Marathon zu laufen. Anders als im „Smart“-Modell können und wollen sie sich kein konkretes und messbares Ziel setzen. Solche abstrakteren Ziele entstehen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Es stellt sich beispielsweise die Frage, wie man die Beziehung zu meinen Kindern messbar, terminiert und realistisch als Ziel formulieren soll.
In diesen Lagen greifen sogenannte “Motto”-Ziele, deren Ansatz in eine andere Richtung geht. Bei “Motto”-Zielen geht es darum, langfristige und zudem attraktive Ziele zu schaffen. Ich persönlich empfinde „Motto“-Ziele im Gegensatz zu “Smart”-Zielen oft als noch motivierender, da sie mit Bildern arbeiten und unser Gehirn auf eine andere Weise stimuliert wird.
Wie funktioniert das Modell der “Motto”-Ziele?
“Motto”–Ziele arbeiten mit Symbolen, Metaphern und Bildern und zielen dabei auf unsere innere Haltung ab. Wenn ich keinen Marathon laufen, aber sportlich sein möchte, stellt sich die Frage, was das genau für mich bedeutet.
Eine Möglichkeit könnte sein: Ich würde gerne eine athletische Figur haben, mich gesund fühlen, ausdauernd und körperlich belastbar sein. Die Antwort darauf sollte man am besten verschriftlichen.
Im nächsten Schritt schaue ich meine Notizen an und beobachte, welche Assoziation oder Metapher während des Lesens in meinem Kopf entsteht.
So könnte ich beispielsweise ein Bild aus dem Tierreich oder der Natur sehen, etwa in Form eines starken Baumes, eines Flusses oder des Meeres. Eine Metapher könnte sich zum Beispiel auf die Sonne, auf eine bestimmte Blume, ein Tier, eine Comic- oder Märchen-Figur, einen Ritter, eine Königin oder einen Superhelden beziehen.
In meinem Beispiel zur Sportlichkeit denke ich an einen athletischen Körperbau, Ausdauer, Gesundheit. Diese Bild von Fitness verbinde ich persönlich ganz spontan mit einem Wildpferd. Es ist athletisch, hat einen schönen, muskulösen Körper, Kraft und Energie. Ich sehe ein Bild, das mich motiviert und könnte mein “Motto”-Ziel wie folgt formulieren:
“Ich bin wie ein Wildpferd, ich strotze vor Kraft, liebe die Bewegung und nichts hält mich auf.”
In jedem Kopf entsteht ein anderes Bild. Bei euch könnte es ein Löwe, ein Wasserfall oder eine unaufhaltsamen Ameise sein. Es gibt kein Richtig oder Falsch! Es geht darum, genau das zu finden, was uns persönlich motiviert.
Eine solche Art von Ziel lässt sich für jeden Lebensbereich finden. Wie möchte ich in der Beziehung zu meinen Kindern sein? Welches Bild möchte ich persönlich für meine Ehe entwickeln? Und wie sehe ich meine Rolle als Kollege, Chef oder Nachbar? Die Aufgabe besteht darin, deinen Satz zu finden, der mit “Ich bin wie …” beginnt und im Anschluss durch dich selbst ergänzt wird.
Der letzte Schritt – das Symbol.
Im letzten Schritt überlegen wir uns, ob es ein Symbol gibt, das wir in unseren Alltag einbauen können, so dass wir regelmäßig an unsere Ziele erinnert werden.
In meinem Beispiel könnte es eine kleine Pferde-Figur sein, die ich auf meinen Schreibtisch stelle und die mich täglich daran erinnert, Sport zu machen, Energie aufzuwenden und mein Ziel zu erreichen. Es könnte genauso eine Postkarte oder ein Bild auf dem Handy-Sperrbildschirm sein, das mir täglich begegnet.
Das Symbol fungiert als Anker, der mir mein Ziel immer wieder vor Augen führt.
Zusammengefasst gilt für das “Motto”-Ziel:
- Schreibe deine Assoziationen auf.
- Finde deine passende Metapher.
- Formuliere einen starken Satz.
- Finde dein Symbol als Verankerung.
Findet für euch persönlich heraus, welche Art von Zielen euch motiviert und voranbringt!
Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg!