Mit Moderationskarten auf die Bühne? Oder ohne? Darüber lässt sich trefflich streiten. Hier ein kleines Plädoyer für die Karten.

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Ob Veranstaltung oder Fernsehen – ich persönlich liebe meine Moderationskarten! Ich weiß, sie sind umstritten. Manche behaupten: Als Moderator muss man seinen Text auswendig kennen. Ich sehe das anders. Hier meine fünf Argumente für die Karten:

1. Sie fordern eine klare Struktur der Inhalte

Wer Karten benutzt, muss sie auch beschriften. Und auf eine Karte passt kein langer Text.
Sprich: Wenn ich sie benutze, muss ich mich im Vorfeld sortieren, meine Inhalte strukturieren und sie dann so auf die Karten bringen, dass sie übersichtlich sind.

2. Sie machen spontane Notizen möglich

Häufig gibt es spontane Änderungen bei Veranstaltungen oder es werden aus anderen Gründen kurzfristig Moderationen notwendig: Uhrzeiten verschieben sich, statt Gast A kommt Gast B.

So etwas sollte man sich besser aufschreiben, bevor man es ansagt. Wer jetzt keine Karten hat, muss Notizzettelchen mit nach vorne nehmen. Das sieht unprofessionell aus und wirkt wenig souverän.

3. Sie bringen eine Hand in die richtige Position

Beim Sprechen sollten die Hände in der Körpermitte und über der Gürtellinie sein. Das fällt vielen schwer. Ich sehe immer wieder Moderatoren, die die Hände beim Sprechen hängen lassen, in die Taschen stecken oder die Arme verschränken.

Habe ich Moderationskarten, ist es leichter, zumindest eine Hand in die gute Sprecherposition zu bringen. Denn sonst kann ich ja nicht lesen, was draufsteht.

4. Sie bieten Halt

Der Grund dafür, dass so viele Leute merkwürdige Körperhaltungen vor Publikum einnehmen, ist im Kern: In gefühlt unsicheren Situationen suchen wir Halt. Wir wollen uns irgendwo festhalten.

Auch da helfen Moderationskarten. Ich rate zwar davon ab, dauerhaft beide Hände an den Karten zu haben. Aber immerhin: eine Hand kann sich an den Karten festhalten. Und das bringt Sicherheit.

5. Sie helfen bei Blackouts

Blackouts können jeden treffen. Egal, wie viel Erfahrung Sie schon haben und wie gut Sie vorbereitet sind: ganz sicher sind Sie davor nie.
Wenn so ein spontaner Gedächtnisverlust um die Ecke kommt, ist es großartig, Hilfe zu haben. In Form Ihrer eigenen Notizen, Ihrer eigenen Struktur, Ihrer eigenen Worte.

Und wo finden Sie die? Genau: auf Ihren Karten! ;-)

Jetzt kennen Sie meine fünf top Gründe für die Karten. Natürlich kann man damit auch viel falsch machen. Um die 5 typischen Fehler und wie Sie sie vermeiden lassen, geht es in der nächsten Folge.

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