Hotelzimmer zertrümmern. Heulen. Saufen.
Alles Möglichkeiten, mit dem Loch nach großen Auftritten oder wichtigen Events umzugehen. Hier meine drei hilfreichsten Alternativen.

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1. Seien Sie gewappnet!

Wenn Sie Ihren Auftritt planen, Ihr wichtiges Meeting oder die Prüfung: Stellen Sie sich darauf ein, dass der Tag danach schwierig wird. Sollte es dann anders kommen: umso besser! Auf jeden Fall werden Sie dann zumindest nicht von der schlechten Laune überrollt.

Meinem Mann habe ich schon zu Beginn unserer Beziehung gesagt: Pass auf, morgen moderiere ich z.B. im ZDF. Übermorgen kann es sein, dass ich dich anschnauze. Nimm’s nicht so ernst. Das hat mit meinen Hormonen zu tun, nicht mit dir.
Wenn ich jetzt schlechte Laune habe, überlegt er oft. Und sagt: Ah, gestern hattest du diesen großen Auftritt, alles klar. Und dann können wir meistens zusammen darüber lachen.

Also: Seien Sie gewappnet! Dann gibt es schon mal keinen Überraschungsangriff.

2. Keine Kritik!

Im Loch danach drehen sich meine Gedanken oft um alle möglichen Situationen, für die mir im Nachhinein bessere Lösungen einfallen als in dem Moment selbst. Und dann ärgere ich mich, verurteile mich selbst, finde mich doof.

Manche Leute entscheiden im Loch danach, nie wieder auf die Bühne zu gehen oder ihren Job hinzuschmeißen. Was meistens keine gute Idee ist …

Am Tag nach dem großen Event sind wir oft dünnhäutig. Dann sollten wir liebevoll mit uns selbst umgehen. Und uns daran hindern, schlecht über uns zu denken.

Auch Feedbackgespräche sollten Sie nicht direkt danach führen. Fragen Sie Ihren Chef oder Auftraggeber lieber erst zwei Tage später: Was hätte ich noch besser machen können?

Also: destruktive Kritik unterbinden. Und konstruktive Kritik kann auch noch ein paar Tage warten. Sowohl Ihre eigene wie auch die von anderen.

3. Belohnen Sie sich!

Sie sind im Loch, weil Sie etwas geleistet haben. Und das dürfen Sie feiern!
Weil Sie im Loch danach aber sowieso alles doof finden, planen Sie sich selbst vorher eine Belohnung ein. Hier eine unvollständige Liste mit Ideen:

– verabreden Sie sich mit netten Menschen
– kaufen Sie sich ein tolles Buch – oder neue Schuhe
– machen Sie einen Sportkurs, der Ihnen Spaß macht
– kochen Sie sich Ihr Lieblingsessen
– starten Sie ein neues berufliches Projekt, das Sie motiviert
– verbringen Sie Zeit in der Stille, mit sich selbst oder mit Gott

Kurz: Tun Sie etwas, was Sie persönlich als Belohnung empfinden.

Meine ZDF-Löcher

Ich habe eine Zeit lang “37 Grad plus” im ZDF moderiert, eine Talksendung. Das war immer sehr herausfordernd und aufregend. Das Adrenalin-Level war vorher entsprechend hoch und danach im Keller.

Vor der Produktion habe ich mir schon Essen vorbereitet, Schokolade bereit gelegt und eine DVD meiner damaligen Lieblings-Serie Friends in den DVD-Player gesteckt. Wenn ich nach Hause kam, musste ich nur noch das Essen greifen, den Fernseher anschalten und dann ging das Belohnungsprogramm los.

Der Sinn von Belohnungen

Belohnungen überbrücken die miese Laune und erinnern uns daran, dass wir etwas Großes geleistet haben – und uns darüber auch freuen dürfen. Versuchen Sie, den Fokus auf das Gefühl der Dankbarkeit zu lenken und nutzen Sie die Belohnung als Hilfestellung dafür!

Also: Seien Sie gewappnet! Kritik nicht sofort danach! Und belohnen Sie sich!
Dann wird das Loch danach schon bald seinen Schrecken verlieren.

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